Ergosterol in Cordyceps als Provitamin

Bei Vital- oder Heilpilzen steht weniger ihr Nährwert in Form von Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten im Vordergrund, sondern ihr Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen. Es handelt sich dabei um verschiedenste anorganische und organische Stoffgruppen, die auf den Stoffwechsel Einfluss nehmen können. Wenn auch die Eigenschaften einzelner Inhaltsstoffe im Fokus wissenschaftlichen Interesses stehen, gelten für den Raupenpilz Cordyceps sinensis – wie auch für andere Vitalpilze – vor allem die synergetischen Effekte als außergewöhnlich. Vielfach verkörpern Einzelkomponenten der Inhaltsstoffe bestimmte Enzyme mit biokatalytischer Wirkung, die aber nur eintreten kann, wenn auch die übrigen benötigten Komponenten für den Stoffaufbau oder für weitere notwendige Reaktionen vorhanden sind. Anders als bei Arzneien, die meist nur über eine einzige oder einige wenige Wirkkomponenten verfügen, liegt der besondere Wert der Vitalpilze in einem breiten Angebot an Wirkstoffen, aus denen sich der Körper die aussucht, die er für bestimmte Stoffwechselvorgänge benötigt. Die nicht benötigten Substanzen werden verstoffwechselt, also ab- oder umgebaut oder zu anderen Grundstoffen recycliert.

Ergosterol ist ein wichtiger sekundärer Pflanzenstoff des Raupenpilzes Cordyceps, der in den Zellmembranen der Pilze eine ähnlich stabilisierende Rolle spielt wie das Cholesterin in Membranen menschlicher Zellen. Ergosterol dient dem menschlichen Stoffwechsel als Provitamin.

Ergosterol wird zum Vitamin D2 umgewandelt

Das Ergosterol, das als sekundärer Pflanzenstoff im Raupenpilz Cordyceps sinensis enthalten ist, gehört zur Stoffgruppe der Sterole. Anders als die Nutzung der Substanz in den Pilzen selbst, in denen es wichtige Aufgaben in den Zellmembranen wahrnimmt, dient es dem Körperstoffwechsel als Provitamin für die Synthese des Vitamins D2 (Ergocalciferol). Das Ergosterol wird hauptsächlich in der Haut durch Einwirkung des UV-B Anteils aus dem Sonnenlicht in das Vitamin D2 umgewandelt. Besonders in den Wintermonaten ist es wichtig, dass die UV-B Strahlen in die ungeschützte Haut eindringen können, um den Umwandlungsprozess zu fördern. Wenn die Haut durch starke UV-B Blocker (Sonnenschutzcremes mit hohem Lichtschutzfaktor) geschützt wird, wird der Umwandlungsprozess weitestgehend unterdrückt. Vitamin D2 und Vitamin D3 (Cholecalciferol) haben im Körper vergleichbare Wirkungen, denn beide fettlöslichen Vitamine müssen zunächst unter Beteiligung von Leber und Nieren zum bioaktiven Vitamin D-Hormon (Calcitriol) umgewandelt werden. Als Einzelwirkstoff steuert und reguliert Calcitriol den Calcium- und Phosphathaushalt des Körpers und hat positiven Einfluss auf das äußere Erscheinungsbild der Haut. Das Vitamin D-Hormon nimmt damit wesentlichen Einfluss auf die Mineralisierung der Knochen.